
Spurensuche
Zwar gibt es seit der Jahrtausendwende
wieder freilebende Wölfe in Deutschland, jedoch
ist es ausgesprochen unwahrscheinlich, beim Waldspaziergang
einem freilebenden Wolf zu begegnen. Die scheuen Wildtiere
meiden die Begegnung mit Menschen.
Auf unserer NABU-Wolfsbotschafter-Exkursion
Ende Januar 2013 im Spremberger Wolfsrevier hatte ich
Gelegenheit, einige Spuren der Wölfe im Foto festzuhalten.

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NABU-Wolfsexperte Markus Bathen führt
die Gruppe zu den Überresten eines Wolfsrisses.
Im Schnee sind Schleifspuren zu sehen. Wölfe
versuchen nach Möglichkeit, Ihre Beute
in "Deckung" zu ziehen, um ungestört
und ungesehen fressen zu können.
Häufiger Tischgast bei den Wölfen
ist der Kolkrabe, der auch von den Wölfen
geduldet wird.
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Um welche Art Wolfsriss es sich handelt, kann
man unter anderem an Fellresten erkennen, wie
hier auf dem Foto zu sehen.
In diesem Fall war es mit großer Wahrscheinlichkeit
ein Reh.
Die Experten versuchen, Wolfshaare an der Rißstelle
zu finden. Diese werden eingesammelt, um sie
per Genanalyse evtl. den Wölfen zuzuordnen,
über die bereits Gen-Material vorliegt.
Dieses geschieht im Zuge des Wolfsmonitorings.
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Nichts für Wolfsromantiker.
Der Wolf ist ein Beutegreifer und Wildtier.
Um sich und seine Familie zu ernähren,
muss er andere Tiere töten..
Dies tun Wölfe durch einen gezielten Kehlbiss.
Sie fressen überwiegend Rehwild. Zumeist
ältere und geschwächte Tiere, jedoch
auch Jungtiere.
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Markus Bathen (NABU) erklärt der Gruppe
die Erkennungsmerkmale des geschnürten
Trabs, der bevorzugten, weil energieschonenden
Gangart der Wölfe.
Beim geschnürten Trab werden die Hinterpfoten
in die Abdrücke der Vorderpfoten gesetzt.
Auch Füchse "schnüren"
auf diese Art.
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Pfotenabdruck eines Wolfs im Spremberger Revier.
Die Abdrücke sind 8-10 cm lang, manchnal
auch 12 cm.
Sie sind kaum von denen größerer
Hunde zu unterscheiden.
Deshalb gilt die Sichtung solcher Pfotenabdrücke
(Trittsiegel) noch nicht als sicherer Hinweis
auf die Anwesenheit von Wölfen. Erst müssen
weitere eindeutige Spuren hinzukommen.
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Gut erkennbar:
Eine typische Wolfsspur übers Feld im
geschnürten Trab
(Spremberger Revier/Lausitz).
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Weitere Spuren freilebender Wölfe sind
Urinmarken, mit denen u.a. die Reviergrenzen
abgesteckt werden.
Hier eine solche typische Urinmarke. Zumeist
werden diese Markierungen an Wegkreuzungen oder
andere exponierte Stellen platziert.
Jedoch gilt auch hier: Erst eine Genanalyse
könnte eindeutig beweisen, daß es
sich hier um Wolfsurin handelt.
Da diese Spuren jedoch an dem Tag mit vielen
anderen relativ eindeutigen Wolfshinweisen zusammenfielen,
dürfte es sich hier mit ziemlicher Sicherheit
um eine Wolfsmarkierung
handeln.
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Ebenso wie Urin, wird auch Kot zur Reviermarkierung
eingesetzt. Wolfskot enthält zumeist viele
Haare der Beutetiere, manchmal auch Knochenteilchen.
Wolfskot besitzt, anders als Hundekot, einen
typischen, unverwechselbaren "Wildgeruch".
Hier eine Wolfs-Kotmarke.
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Diese wahrlich riesenhafte Spur läßt
zunächst an einen Wolf denken.
Jedoch handelt es sich in diesem Fall wohl
eher um den Pfotenabdruck eines sehr großen
Hundes. Er entstand im Frühjahr 2013 in
der Prignitz an einem Feldrand.
Obwohl sog. "Wolfs-Erwartungsland",
wurde bislang offiziell noch kein Wolf gesichtet.
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