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Grundlegendes zur Verhaltenstherapie

Verhaltenstherapie basiert stets auf einer intensiven Ursachenforschung.

Ziel einer Verhaltenstherapie ist es nicht, den Hund (wie in veralteten Formen der Hundeerziehung) zum reinen Befehlsempfänger abzurichten oder durch Strafen unerwünschtes Verhalten zu unterdrücken. Es geht darum, inadäquates Verhalten durch passenderes Verhalten zu ersetzen, kurz: es geht um Verhaltensbeeinflussung auf Basis modernster Erkenntnisse der Verhaltenswissenschaft und Hundepsychologie.

Auch Hunde sind Individuen, die unter ganz bestimmten Bedingungen aufwachsen und ganz individuelle Erfahrungen mit ihrem jeweiligen Lebensumfeld machen.
Zwar verfügen Hunde über ein angeborenes Verhaltensrepertoire, doch basiert ein großer Anteil hundlichen Verhaltens in Anpassung an sein Lebensumfeld auf Lernprozessen.
Um einen Hund zu verstehen, ist es daher zwingend notwendig, das Ausdrucksverhalten des Hundes zu kennen und zu wissen, wie hundliches Lernen "funktioniert".

Verhaltensauffälligkeit ist nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit Verhaltensstörung.

Hundliches Verhalten wird häufig als Verhaltensstörung wahrgenommen und interpretiert, obwohl es sich in den meisten Fällen lediglich um ein aus menschlicher Sicht störendes Verhalten handelt.
Werden die Umstände geändert, die Kommunikation Mensch-Hund optimiert bzw. die Ursachen abgestellt, ändert sich zumeist schnell auch das Verhalten des Tieres.
Verhalten beruht immer auf inneren und äußeren Faktoren, die sich gegenseitig bedingen. Eine Veränderung ist niemals alleinige "Sache" des Hundes, sondern liegt in der Gesamtheit der hundlichen Lebenswelt begründet. Diese jeweilige Lebenswelt des Hundes wird natürlich maßgeblich von seinen Menschen bestimmt.

Moderne Erkenntnisse der Ethologie und Hundepsychologie bilden die Grundlage meiner Arbeit.

Es seien hier im Bereich der Kynologie nur einige Namen erwähnt: Dr. Dorit U. Feddersen-Petersen, Dr. Erik Zimen, Dr. Ute Blaschke-Berthold, Joachim Leidhold.

Ziel der Verhaltenstherapie ist nicht das perfekte "Funktionieren" des Hundes, sondern die Optimierung der Partnerschaft Mensch-Hund. Mensch und Tier lernen im ersten Schritt optimal mit einander zu kommunizieren.

Grundlage für eine erfolgreiche Therapie ist eine genaue Analyse der aktuellen Lebensumstände unter Einbeziehung der Sozialisation des Hundes, des jeweiligen Erfahrungshintergrundes, des bereits erlernten Verhaltens und anderer Faktoren.

Patentrezepte und vermenschlichte Interpretationen sind wenig hilfreich und können mehr schaden als nützen

Es macht wenig Sinn, bei unerwünschtem oder auffälligem Verhalten auf gängige Patentrezepte zurück zu greifen. Ein Beispiel: "Mein Hund drängelt sich immer vor, er ist dominant, deshalb darf er nicht zuerst durch die Tür gehen".

Hier wäre erst einmal die Frage zu klären, was Dominanz bedeutet, wie sie sich wirklich äußert und ob es sich bei diesem Individuum tatsächlich um dominantes Verhalten handelt.

Auch menschliche Interpretationen des Verhaltens wie "er macht das, um mich zu ärgern", "der ist beleidigt", "der hat ein schlechtes Gewissen" oder "der stellt sich absichtlich stur" führen zu fatalsten Missverständnissen mit oft leidvollen Folgen für den Hund.

Jede Hunde-Verhaltenstherapie muss deshalb die individuelle Mensch-Hund-Beziehung und das gesamte soziale Umfeld berücksichtigen, um erfolgreich sein zu können.

Ihr Beitrag als Hundebesitzer/in besteht in erster Linie darin, sich diesem Prozess vertrauensvoll zu öffnen sowie in der Bereitschaft, auch eigenes Denken und Verhalten nötigenfalls zu hinterfragen und zu verändern.

Ich freue mich auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.

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